Wer ein Teil des alltäglichen Wahnsinns ist, muss wenigstens nicht als Außenstehender entsetzt den Kopf darüber schütteln. Schicksalsschläge, Konfrontation, Versöhnungen, die Jagd nach dem perfekten Übermorgen und die Umarmung des unperfekten, aber realen Heute. Sonus hat darauf eine ganz eigene Antwort, und zwar eine österreichische: Alles „net so tragisch“!
Mit mezzotragisch brechen die fünf Künstler das Konzert-Klischee eines üblichen Blechbläser Quintetts auf, wiegen das Publikum zunächst in der Sicherheit bekannter Hirnschubladen, um ihm dann über die Augen das Hören neu zu lehren: Das Bühnenmobilar, das kaum in seinem eigentlichen Zweck zum Einsatz kommt, die Bewegung auf der Bühne und ein unübliches Finale. Denn wo ein sinfonisches Ensemble sein Publikum normalerweise zu einem grandiosen Finale aufpeitscht und es dann mit den ergossenen Endorphinen alleine lässt, versöhnt sich Sonus Brass mit der „Horde“ im gemeinsamen Trauern. Für ihre ungewöhnliche Performance haben Sonus Brass überwiegend Originalmusik zeitgenössischer Komponisten gewählt. Die österreichische Seele zieht sich dabei wie ein feiner roter (bzw. blauer) Faden durch die Inszenierung. Volkstümliche Weisen wie „Luag luag, wia d‘Sunna pfüati seyt“, die kleinen blauen Accessoires am Bühnen-Outfit (als Reminiszenz an die Tracht des Bregenzerwaldes) und das stilisierte Bergpanorama im Hintergrund sollen dezente Hinweise geben zur Herkunft des Quintetts – Vorarlberg, das westlichste, österreichische Bundesland zwischen dem großen See und den großen Bergen.
Regie
Dan Tanson
Regie und Choreographie
Ela Baumann
Dauer
2 Teile mit Pause
Gesamt: ca. 90 Min
Bühnengröße
mindestens 8 x 6 Meter
Technische Anforderungen unter
stefan.duenser@aon.at